Kultur & Kritik

Sex, Gewalt, Zensur und die neuen US-Serien

von

US-Fernsehserien erleben seit einigen Jahren einen beachtlichen Boom und werden auch vom Feuilleton gefeiert: Werke wie „The Sopranos“, „Desperate Housewives“, „The Wire“ oder „24“ brauchen den Vergleich mit dem Kino nicht zu scheuen und sind vielen Filmen in Erzählkunst und Ästhetik, in Innovation und Experimentierfreude weit voraus. „True Blood“ etwa vermengt unbekümmert ein Familiendrama mit Horrorelementen, „Dexter“ macht einen Serienmörder zum Titelhelden, und die heute schon legendäre Serie „Sex and the City“ zeigte das Beziehungs- und Sexleben New Yorker High-Society-Frauen mit gelassener Freizügigkeit.
Solchen Tabubrüchen, die häufig als subversiv gewertet werden, widmet sich dieser Band. Welche formalen und inhaltlichen Grenzen überschreiten zeitgenössische US-Serien? In welchen Kontexten stehen sie, und wie gehen Zensurbehörden, Sender und gesellschaftliche Institutionen mit ihnen um? Wie ist die Situation bei uns im Vergleich zu den USA? Und können Massenprodukte wie TV-Serien überhaupt subversiv sein?