Georges Bernanos, der monarchistisch-katholische französische Schriftsteller, bezog in seiner 1938 erschienenen Schrift Die großen Friedhöfe unter dem Mond in großer Schärfe Stellung gegen den Terror der Franquisten auf Mallorca während des Spanischen Bürgerkriegs. Sein Buch schreckte all jene auf, die im rechten politischen Lager die Auseinandersetzung zwischen Faschismus und Kommunismus als ein „reinigendes Gewitter“ erhofft hatten. Zugleich schien es ein Beleg dafür zu sein, dass Bernanos seine zutiefst konservativen Positionen aufgegeben hatte und ins politische Gegenlager gewechselt war. Josep Massot i Muntaner hat es unternommen, den zeitgeschichtlichen Gehalt der Großen Friedhöfe unter dem Mond freizulegen. Er weist nach, dass Bernanos sich selbst zu entkulpabilisieren versucht und bisweilen wider besseres Wissen andere Hauptschuldige denunziert. Dennoch, so stellt Massot i Muntaner dar, ist die Substanz seiner Anklage sehr wohl zutreffend. (aus dem Vorwort von Manfred Tietz) –
Josep Massot i Muntaner, 1941 in Palma (Mallorca) geboren, ist Literaturwissenschaftler und Leiter des Verlags „Publicacions de l’Abadia de Montserrat“; 1962 trat er in das zum Benediktinerorden gehörende Kloster auf dem Bergmassiv Montserrat ein. Neben Studien zur katalanischen Literatur widmet er sich seit den siebziger Jahren vor allem der Zeitgeschichte der katalanischen Länder. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, u.a. Mitherausgeber der kommentierten katalanischen Ausgabe von Bernanos‘ „Grands cimetières sous la lune“ und der Zeitschrift „Randa“.
- Veröffentlicht am Sonntag 22. Dezember 2024 von Frey, Walter
- ISBN: 9783925867651
- 170 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher