Kunstgebunden

Metamorphosen des Künstlerbuches

von

Der Begriff „Künstlerbuch“ ist in den 1960er Jahren aufgekommen. Kein Buch über Kunst oder Künstler ist gemeint, auch kein Werk der anspruchsvollen Literatur (der Dichter-Künstler.). Vielmehr geht der bildende Künstler durch ein solches Buch an die Öffentlichkeit und verlässt damit den kunstimmanenten Raum. Kurz, das Buch wird zum alleinigen Medium einer künstlerischen
Aussage, zum eigenständigen Werk.

Wie aber entstehen aus Gedanken, Bildern, Visionen von Künstlern Bücher? Und was veranlasst einen bildenden Künstler überhaupt, Bücher zu publizieren? Wie hat sich das Genre seit der
medialen Expansion der Kunst in den 1960ern verändert? Klar ist lediglich, der (bildende) Künstler fungiert beim Künstlerbuch als Autor, Gestalter, Herausgeber und Drucker. Ansonsten
fällt bei Betrachtung von heute als Künstlerbuch gehandelten Werken aber vor allem die immense Vielfalt auf.

Nadine Thimm versucht zunächst den Begriff zu klären: Was ist ein Künstlerbuch, und wie wird es von KunsthistorikerInnen definiert? Welche Varianten gibt es? Wie lassen sich heute die Grenzen
zu verwandten Publikationsformen ziehen und wie die vielen Grenzfälle einordnen? Ist der Begriff heute überhaupt noch zu halten?