Kurz und klein – klein, aber fein

Kunst betrügt Kunden durch Qualität

von

APHORISMEN

„Wie liest man eine Sammlung kleiner weiter Sätze? Klappt man nach jedem ´Treffer´ das Buch zu und denkt über den Satz nach? Nein, man liest ein paar Seiten, prüft, was einem das Merkwürdigste war, nimmt die Stelle wieder auf. Man arbeitet an der Aneignung. Konsumieren ist unmöglich. Nichts für Leseratten. Nichts für Besserwisser. Etwas anderes als Zustimmung lässt der Stil nicht zu.“ (Botho Strauß)

„Es gibt auch Aussprüche, so kurz, … aber so erfüllt, und die in ihrer knappen Energie auf alles eine so tiefe Antwort geben, dass es den Anschein hat, als ob Jahre innerer Auseinandersetzungen und geheimnisvoller Fortlassungen sich in ihnen zusammenzögen. Sie sind eins und entscheidend wie königliche Taten. Die Menschen werden lange leben von diesen paar Worten.“ (Paul Valéry : „Eupalinos oder der Architekt“, übertragen von R. M. Rilke)

„Theorem. In sehr kurzen Texten erreicht die Wirkung des geringsten Details die Größenordnung der Gesamtwirkung.“ (Paul Valéry : „Windstriche“, „Rhumbs“)