Lachen über Hitler – Auschwitz-Gelächter?

Filmkomödie, Satire und Holocaust

Lachen darf man nicht, lachen muss man. Doch nicht jedes Lachen ist gleich. Worüber lacht wer, wenn der Holocaust zum Gegenstand absurder Geschichten, schwarzen Humors und komischer Narrative wird? Stoßen filmische Komödien und Satiren an eine Grenze, hinter der sich Entlarvungsabsicht und Versöhnungsutopien als Verharmlosung erweisen? Oder liegt gerade im anarchischen Impuls des Komischen eine Chance, sich dem Ungeheuerlichen des Holocaust und seinen Folgen provokativ anzunähern? Waren es nach Filmen von Lubitsch und Chaplin auch osteuropäische Filmautoren, die mit den Mitteln der Groteske und des Absurden die Massenverbrechen des Nationalsozialismus unter die Lupe nahmen, so löste Roberto Benignis Film „Das Leben ist schön“ 1997 eine weltweite Debatte aus. Der Band „Lachen über Hitler – Auschwitz-Gelächter?“ diskutiert Benignis traurige Komödie und andere exemplarische Spielfilme in ihrem jeweiligen historischen Kontext und mit Blick auf die Brüche und Kontinuitäten im Verhältnis der Generationen. Die Autorinnen und Autoren Stephan Braese, Thomas Elsaesser, Lutz Koepnick, Geraldine Kortmann, Kathy Laster, Ruth Liberman, Burkhardt Lindner, Ronny Loewy, Yosefa Loshitzky, Joachim Paech, Christian Schneider, Silke Wenk und die Herausgeber nehmen engagiert und kontrovers Stellung.