Lancelots Stille

von

Lancelot, erster Ritter des legendären König Artus, richtet seine letzten Worte an den auf dem Schlachtfeld sterbenden König. Ganz Held und ganz Versager, gefangen zwischen Leidenschaft und Vernunft, geistiger Unversehrtheit und physischer Rohheit, lässt er sein zwischen Baum und Borke gelebtes Leben Revue passieren. Dabei muss er sich unbequemen Fragen stellen: Trieb die Langeweile der Ritter der Tafelrunde das Königreich in den Untergang? Verfallen Menschen durch Frieden und Wohlstand in geistige Trägheit? Erlangt man Erkenntnis und Seelenruhe durch geistige Reinheit oder durch das Gegenteil?
Mit einem Hauch der Philosophie Senecas ist Lancelots Monolog ebenso kritische Reflektion seines eigenen Lebens wie huldvoller Abgesang auf einen großen Staatsmann.