Laras Reise

von

Als ich Lara kennen lernte, stand sie auf einer Brücke und wollte springen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich sie zurück ziehen und sie lag als wildfremde junge Frau in meinen Armen und weinte sich die Seele aus dem Leibe.
Ich nahm sie mit zu mir nach Hause und es begann eine wundervolle Freundschaft, die ich nie mehr im Leben missen möchte. Wochenlang erzählt sie mir ihre Geschichte, warum sie mit dem Leben abschließen wollte. Über Jahrzehnte erlebte sie die Hölle auf Erden. Sie wurde nicht als sie selbst wahrgenommen, wurde belogen, betrogen, benützt und geschändet. Immer, wenn sie dachte, es geht aufwärts, fiel sie hinterher in ein noch tieferes Loch. Ihre Suche nach Liebe, Anerkennung und Lebensfreude führte wieder und wieder dazu, dass sie dem Leben ratlos und fern der Realitäten hinterher lief.
Dank ihrer starken Einbildungskraft träumte sie sich in den schlimmsten Augenblicken zum Selbstschutz unter die Erde und unternahm dort eine spannende Reise. Das war Laras großes Glück, sonst währe sie womöglich schon als Kind in der Psychiatrie gelandet und nie wieder als normal denkender Mensch entlassen worden.

Unsere Absicht mit dieser Geschichte lautet:

Nehmt alle Kinder ernst, hört ihnen zu, auch wenn sie ab und an lügen, denn das kann ein Hilfeschrei sein.