Mit dem Elektroauto vom Ruhrgebiet nach Südfrankreich und zurück in nur einer Woche – wer sich auf eine solche Reise begiebt, der betritt eine andere Welt, in der erst mal nur die Reichweite zählt. Denn das rein elektrische Reisemobil muss spätestens nach etwa 150 – 170 km, also nach ca. 2 Stunden, geladen werden, was zwischen etwa 50 Minuten bei Schnellladung und 15 Stunden an der Haushaltssteckdose dauern kann, wenn es denn funktioniert! Ladehalte gibt’s also häufig, und sie können Zeit kosten; ihre Planung – einschließlich alternativer Möglichkeiten – ist daher immens wichtig.
Gerade diese andersartige Struktur der Reise hat die Autoren an die „Geschichten aus 1001 Nacht “ erinnert, in denen Kummer und Fährnisse schließlich durch Fantasie und Sanftmut besiegt werden. Vielleicht anmaßend, aber doch nicht ohne Grund, hat sich dies gelegentlich in der äußern Form des Reisebericht niedergeschlagen.
Die Ladestopps als lästige Unterbrechung oder willkommene Pause, als äergerlischen Zeitverlust oder heilsame Entschleunigung anzusehen, ist eine Frage der inneren Einstellung, die immer wieder neu errungen werden muss – genau wie Gelassenheit beim Blick auf die Reichweitenanzeige.
So war nicht allein der Weg das Ziel, sondern die Reise mit all ihren oft unerwarteten und manchmal unliebsamen Erfahrungen, voller Chancen, am Wegesrand Neues zu eerleben – wenn man sich die Zeit nimmt, das Land, seine Landschaften und vor allem seine Menschen zu schätzen und ihre jeweilige Lebensart zu genießen.
- Veröffentlicht am Dienstag 5. November 2024 von Drei-Punkte-Verlag
- ISBN: 9783945710036
- 120 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur