Leben hinter Mauern

Arbeitsalltag und Privatleben hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR

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Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), die „Stasi“, stand in der DDR für politische Verfolgung und behördliche Willkür. Die Stasi war zugleich die wichtigste Machtstütze der SED. Doch lange blieb im Dunkeln, was das Innenleben des Geheimdienstes bestimmt hat, was sich tagtäglich in seinen streng abgeschirmten Dienststellen und im Privatleben der hauptamtlichen Mitarbeiter abspielte. Bislang unveröffentlichte Dokumente legen dies erstmals offen. Vom feierlichen Aufnahmeritus in der elterlichen Wohnung über operative Maßnahmen gegen Andersdenkende bis hin zu Konflikten zwischen Kollegen und Vorgesetzten am „Arbeitsplatz Staatssicherheit“.
Auch das Familienleben hauptamtlicher Stasi-Mitarbeiter, Freizeitgestaltung, Disziplinarstrafen, Alkoholismus und Sexualität sowie das von der Partei gewünschte „gesellschaftliche Engagement“ kommen hier zur Sprache. Trotz zahlreicher Privilegien haben MfS-Angehörige ihre Arbeit oft als frustrierend erlebt. Viele verrichteten ihren Job nur marionettenhaft und sind bereits vor dem Mauerfall am 9. November 1989 auf Distanz zum SED-Staat gegangen. Eine spannende Zeitreise durch eine bislang nur wenig erforschte Lebenswelt inmitten der DDR-Gesellschaft.