Leben im Mittelalter

vom 7. bis zum 13. Jahrhundert

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„Der Leser“, so der Berliner Tagesspiegel, „wird angenehm überrascht. Das Buch liest sich ausgesprochen spannend. Es beginnt mit einer Beschreibung der allgemeinen Lebensbedingungen. Zum Beispiel des Klimas: Naturkatastrophen war der mittelalterliche Mensch schutzlos ausgeliefert. Eine vernichtete Ernte bedeutete Hunger, dem oft verheerende Seuchen auf dem Fuß folgten.Goetz beschreibt dann die Familie im Mittelalter, wobei er auch auf Liebe und Sexualität eingeht. Es folgen Kapitel über das Leben der Mönche, Bauern, Ritter und des Stadtbürgertums als Grundformen mittelalterlicher Alltagsgeschichte. Dabei unterscheidet er die Begriffe Institution, Raum und Menschen.Institution nennt Goetz zum Beispiel das System der Grundherrschaft, in das die hörigen Bauern eingebunden waren. Der Raum, das ist die kleine, ärmliche Bauernkate, aber auch die Hufe oder das Dorf. Schließlich die Menschen: Sie sind weniger als Individuen faßbar denn als Mitglieder einer Gemeinschaft.Natürlich unterscheidet sich das asketische Gemeinschaftsleben im Kloster vom Arbeitsalltag der Hufenbauern. So, wie sich beide vom höfischen Leben mit seinen gelegentlichen Glanzpunkten – den Festen und Turnieren – abheben. Und auch die Lebensideale wichen voneinander ab: Das apostolische Leben der Mönche, der ritterliche Ehrencodex oder die auf Erwerb gerichtete Mentalität des Stadtbürgers. Die idealisierte Norm war aber auch damals eher die Ausnahme als die Regel.“Das alles wird in dieser Darstellung anschaulich in seinem Zusammenhang, tritt hervor aus der Fremdartigkeit, die uns immer wieder dazu verleitet hat, vom „finsteren“ Mittelalter zu sprechen.