Leben in Afrika

von

Nach mehr als zwanzig Jahren bei der deutschen Luftwaffe als Flugzeugführer, schied ich mit mehr als fünftausend Flugstunden aus dem aktiven Dienst aus. Dieses frühe Ausscheiden, war nur möglich, weil ich mich als Jet-Flugzeugführer für die damals eingeführte Sonderlaufbahn entschieden hatte, die es ermöglichte mit 41 Jahren aus dem fliegerischen Dienst auszuscheiden. Mit diesem Alter fühlte ich mich noch zu jung, um für den Rest meines Lebens zu Hause zu bleiben und morgens nur die Tageszeitung zu lesen. Meiner Frau, die sich an meinen unregelmäßigen Dienst gewöhnt hatte, wäre es nicht recht gewesen, wenn ich plötzlich den lieben langen Tag zu Hause geblieben wäre und im Haushalt zu viel mitgeredet hätte. Auch wenn es Möglichkeiten gab, in die Linienfliegerei einzusteigen, konnte ich mich für diese Tätigkeit nicht begeistern.
Von ehemaligen Luftwaffenpiloten, die schon vor meiner Zeit aus der Luftwaffe ausgeschieden waren, hörte ich, dass es keine große Herausforderung wäre, ein Linienflugzeug zu fliegen. Während meiner Zeit bei der Luftwaffe baute ich bereits viele gute Kontakte zu Flugzeugfirmen auf, denn ich wollte meine
fliegerische Erfahrung nicht einfach im Nichts verschwinden lassen. Eine Ausbildung zum Testpiloten hätte mich sehr interessiert, aber aufgrund meines Alters kam das für mich nicht mehr in Frage. Ganz abgesehen davon, dass Testflüge fast immer mit erhöhtem Risiko verbunden waren, bei denen ich schon gute Freunde verloren hatte, welche einige Jahre vor mir die Luftwaffe verlassen hatten. Wie viel Glück ich bei der Militärfliegerei hatte, schilderte ich schon in meinen beiden Büchern unter dem Titel ‚Mein Leben und die Fliegerei.‘ Diese außergewöhnliche Glückssträhne in meiner vergangenen fliegerischen Laufbahn bei der Luftwaffe, wollte ich nicht weiter strapazieren.