Leben ist Mee(h)r

Durch Ostpreußen nach Nordjütland 1945

von

Im Januar 1945 flüchtete Lore Ehrich mit ihren beiden Söhnen Axel (5 Jahre) und Olaf (2 Jahre) und ihren Eltern aus Sensburg/Ostpreußen vor den herannahenden Russen mit unbekanntem Ziel in Richtung Westen. Schon bald musste sie die Eltern krankheitsbedingt zurücklassen.

Nur mit dem Notdürftigsten an Kleidung und Lebensmitteln versehen, zwang sie die Kriegssituation auf den einzigen noch freien Fluchtweg über das Frische Haff nach Danzig und weiter nach Gotenhafen, von wo aus sie mit dem Schiff „Hector“ nach Dänemark übersetzen konnte.

Bis zu ihrer Ausreise nach Deutschland im Frühjahr 1947 lebte sie mit ihren Kindern in verschiedenen Lagern an unterschiedlichen Orten in Nordjütland.

Während eines Krankenhausaufenthalts in Aalborg im Mai 1945 hat Lore Ehrich ihre Schilderung der Flucht von einer Bürokraft mit Schreibmaschine auf Butterbrotpapier abtippen lassen.

70 Jahre später, acht Jahre nach ihrem Tod, entschloss sich ihr Sohn Dr. Olaf Ehrich, das Manuskript zu veröffentlichen. Die damaligen Geschehnisse sind gerade heute wieder aktuell, weil sie deutlich machen, wie wichtig damals wie heute Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft sind, um Not und Ängste der unzähligen Flüchtlinge zu lindern.

Die Schilderung ist authentisch, bis heute sind keinerlei Veränderungen in Form von Umschreibungen, nachträglichen Bewertungen oder Kommentierungen vorgenommen worden.