Am Anfang des Johannes-Evangeliums wird über das Wort, den Logos, gesprochen.
Aus unserem Wortgebrauch (logisch, Psychologie, Logistik) geht der Zusammen
-hang des Logos mit dem menschlichen Denken hervor. Dieser Zusammenhang ist in
diesem Buch in Worten, Gedankengängen, Vertiefungen, Meditationen ausgearbeitet
worden. Das menschliche Denken kann die Annäherung an den Logos, an Christus
suchen, weil es selbst aus dem Logos geworden ist.
‘So, wie die Rose, wenn sie ihren Duft
verbreitet, nichts anders kann, als Rosen
-duft zu verbreiten, würde man sich
vorstellen müssen, dass sie auch ihren
Namen verbreitet hat, als etwas, was
noch flüchtiger, noch ätherischer, noch
ungreifbarer ist als der sich verflüch
-tigende Duft. Wir können sehr gut
unterscheiden zwischen dem Duft
einer Rose und dem Duft von Laven
-del, auch wenn die Pflanze selbst nicht
sichtbar ist. Daraus geht hervor, dass sie
ihr Wesen in diesem Duft gleichsam mit
verflüchtigt, wodurch man sie erkennen
kann, wenn man sie riecht. So würde
man sich sehr vorsichtig das klingende
Wort gleichsam als eine noch feine
-re ‚Ausdünstung’ des Dinges vorstellen
können. Dann kann man hierdurch
allmählich mit der Idee vertraut werden,
dass ein Name die Erscheinung ist, ein
Klang des Wesens, des Dinges.’
- Veröffentlicht am Mittwoch 25. März 2015 von Occident Verlag
- ISBN: 9783000488412
- 228 Seiten
- Genre: Anthroposophie, Esoterik, Psychologie, Sachbücher, Sonstiges, Spiritualität