Der Impuls für „Die Wanderung auf dem Horizont“ geht zurück auf eine Infektion des Autors mit dem HI-Virus im Jahr 1995. Etwas Derartiges stellt schon ein nicht geringes biografisches Ereignis dar. Man geht gleichsam über eine Schwelle, hinter die man nicht mehr zurück kann.Und so werden die in der Blutsphäre des Menschen sich abspielenden Infektionsprozesse zugleich zu einem Seelenimpuls, der herausfordert und herausgefordert wird, sich der nunmehr allgegenwärtig mitschwingenden Perspektive des Vergehens sehenden Auges anzunehmen, darin seelisch zu bestehen oder vielleicht auch daran zu zerbrechen. Der Autor hat diese Herausforderung bewusst aufgegriffen und versucht, an ihr entlanggehend etwas zu entdecken, was wie ein Wertvolles dem Desolaten einer solchen Infektion in deren tieferen prozessualen Gründen gegenübersteht. Der Anlass für diese Erzählung ist also biografisch real, ihr Inhalt ist es nicht, sondern wurde aus innerlichen Erlebnisprozessen in eine eigenständige künstlerische Gestalt gegossen.

• Teile dieses Buch auf:
• twitter
• facebook