Lebenserinnerungen

Emigration vor den Nazis - Erinnerungen

von

„Anni, du bist die letzte jüdische Frau im Ort!“ In ihrer Lebenserinnerung beschreibt Anna See die Flucht ihrer Familie vor den Nazis aus Tschechien nach Lateinamerika.
Eindringlich schildert sie ihre Bemühungen, in Prag ein Ausreisevisum zu bekommen, die anstrengende und abenteuerliche Schiffsreise nach Bolivien, die dortigen Einreiseschwierigkeiten und den mühevollen Neuanfang in dem fremden Land.
Die Ehe leidet unter den schwierigen Bedingungen ihrer Existenz, und wie so oft in der Geschichte der Emigration ist es die Frau, Anna See, die nicht nur für das finanzielle, sondern auch für das moralisch-seelische Auskommen der Familie in der Fremde sorgt.
Nach Kriegsende zieht die Familie von La Paz nach Buenos Aires, in der Hoffnung auf ein besseres Leben für sich und die Kinder. Das Gefühl der Heimatlosigkeit bleibt jedoch bestehen, immer wieder fragt man sich: Kehren wir nach Europa zurück? Heute lebt Anna See mit ihren Söhnen in Dänemark.
Anna See schildert ihre Lebensgeschichte in authentischer und lebhafter Art und Weise. Gerade auch durch ihren unkonventionellen Erzählstil wird der Leser in den Bann dieser Erzählung gezogen und erlebt so die Geschichte der Emigration der Familie See hautnah mit.