Lebenserinnerungen

von

Es gibt eine reiche Literatur, in der die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts auf der Grundlage von Dokumenten dargestellt und analysiert werden. Die Zahl der Zeitzeugen nimmt aber ständig ab und damit verblassen die unmittelbaren Erlebnisse der Betroffenen. Daher erscheint es sinnvoll, das Erleben von über 70 Jahren des 20. Jahrhunderts episodenhaft aus persönlicher Sicht festzuhalten.
Fast unbemerkt hat in diesem Jahrhundert die Biologie zusammen mit anderen Naturwissenschaften einen gewaltigen Erkenntnisfortschritt erbracht. Dieser stürmische Prozess blieb natürlich nicht unbeeinflusst von den politischen Ereignissen. Der Autor erlebte seine schulische Ausbildung in Berlin in der Weimarer Republik und unter dem nationalsozialistischem Regime. Nach Unterbrechung durch Kriegsdienst begann er das Studium in Halle in der sowjetischen Besatzungszone, der späteren D.D.R. Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten und die Hinwendung zur Mikrobiologie entstanden in Halle und in Jena. Die Tätigkeit als Hochschullehrer begann in der Bundesrepublik in Freiburg i. Br. mit Unterbrechungen durch Aufenthalte in den U.S.A.
Erlebnisberichte aus den verschiedenen Epochen wechseln ab mit der Einführung in wissenschaftliche Fragestellungen. Es wird versucht, an Hand der Entwicklungsbiologie photosynthetischer Bakterien in die Ziele und die Bedeutung der Grundlagenforschung einzuführen und Einblicke in die vielfältigen Aufgaben eines Hochschullehrers zu geben. Im letzten Teil des Buches werden aktuelle Probleme der Wissenschafts- und Hochschulpolitik diskutiert. Das Buch will nicht nur persönliches Erleben reflektierend darstellen sondern auch versuchen Wissenschaft, die heute dem Laien so abstrakt erscheint, lebendig und verständlich werden zu lassen.