Nach dem Tod der Tochter und halbjähriger Abwesenheit in Erd-mannsdorf kehrt im Januar 1823 ein veränderter Gneisenau nach Berlin zurück, wo sich auch, ein schmerzlicher Lichtblick, die Enkelkinder befinden. Die kurzen Briefe enthalten zunächst nur das Nötigste. Er verlebt ruhige Jahre mit abwechselnden Aufenthalten in Niederschlesien, in der Hauptstadt, die in Hoffestlichkeiten schwelgt, und endlich in Sommerschenburg, dem Gut bei Helmstedt.
Die politische Entwicklung in Europa verfolgt er aufmerksam und schildert seiner Frau, was er zum Dekabristenaufstand in St. Petersburg erfährt und zu den Unruhen und Revolutionen in Griechenland, Frankreich, Belgien und schließlich Polen. Dorthin wird er vom König geschickt, um die Grenze gegen Preußen zu sichern. Der Auftrag wird durch das Vorrücken der Cholera erschwert. Von Schlaganfällen geschwächt, erliegt ihr Gneisenau am 23. August 1831 in Posen.
Eine Annäherung an seine Frau hatte schon lange stattgefunden und zeigt sich ab 1828 in der Anrede „Liebe Frau“. Für das letzte Lebensjahr des Protagonisten konnten sogar die noch zu edierenden Briefe Frau Karolines herangezogen werden, die uns erlauben, das Bild der Gattin ins Liebenswürdige hin abzurunden.
Der Band enthält zahlreiche Abbildungen.
Transkribiert und herausgegeben von Regina Henscheid
- Veröffentlicht am Montag 16. August 2021 von Koch, Schmidt u. Wilhelm
- ISBN: 9783948137410
- 448 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher