Ein kleines Dorf in der Toskana, fernab der Touristenströme
und von der Jugend verlassen, ist kaum eine Erzählung wert.
Nur vergessene, alte Menschen leben dort, einer verschrobener
als der andere: ein greiser Lehrer, dem die Schüler abhanden
gekommen sind, ein Pfarrer mit ungewöhnlichem Talent
zum Automechaniker und ein völlig verrückter Tischler,
der Erstaunliches mit Pinsel und Farbe zustande bringt.
Wenn aber diese bizarren Dörfler plötzlich eine Leiche im
Schuppen finden, kommen Fragen auf, drängen sich Geschichten
in den Vordergrund. Geschichten, die den jungen
Kommissar Corelli nicht mehr loslassen, weshalb er sich
kurz entschlossen bei Professor Di Landa und seiner wunderschönen
Ehefrau für ein paar Tage einquartiert.
Begleitet vom Klirren der Zikaden und beflügelt vom edlen
Wein folgt er den Erinnerungen seines Gastgebers weit zurück
bis ins Berlin der 1930er Jahre. Corelli erfährt einiges
von vergangener und gegenwärtiger Leidenschaft, von Schuld
und von einem Verrat, der nicht zu sühnen ist.
In üppigen Farben und mit einer ungeheuren Fabulierlust
feiert Christoph Leuchter seine Figuren, Italien und das Erzählen
selbst.
Christoph Leuchter, geboren 1968, studierte Klavier, Musikwissenschaft
und Germanistik. Er unterrichtet Kreatives
Schreiben an der RWTH Aachen University. Für sein Debüt
Letzter Akt erhielt er Stipendien des Literarischen Colloquium
Berlin, des Landes Nordrhein-Westfalen und des
Berliner Senats. Christoph Leuchter lebt als Autor und Musiker
im Dreiländereck bei Aachen. Er ist verheiratet und
hat drei Kinder.
- Veröffentlicht am Donnerstag 10. Oktober 2024 von Steidl GmbH & Co. OHG
- ISBN: 9783869304632
- 160 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur