LEU Kriminalroman

Ein neuer Fall für Wachmeister Grossenbacher

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Res Perrot ist Grafiker. Als professioneller Bildmensch hat er bisher die Welt in Bildern dargestellt. Bilder sind an die Prägnanz und an die visuelle Statik des Augenblicks gebunden. Das sind ihre Vorzüge, aber auch ihr Dilemma.

Da war dieses Bild in der Zeitung: Ein verhafteter pädophiler Sexualstraftäter steigt vor dem Gerichtsgebäude, flankiert von zwei Polizisten, aus einem grauen Polizeibus. Der Gefangene verbirgt sein Gesicht unter einer dunklen Jacke, die er sich über den Kopf gestülpt hat.

Res Perrot hat lange über dieses Pressebild nachgedacht. Er hat in seiner Vorstellung ins Innere des Busses gesehen. Hat die Kälte der Gittertür, des nackten Vierkantrohrrahmens mit den eingesetzten Eisenstäben und ihren sichtbaren Schweissnähten körperlich erfahren.

Er wollte dieses Pressebild zur Sprache bringen. Mit Worten, welche die Fähigkeit besitzen, die Ursachen, Motive und Prozesse hinter dieser Momentaufnahme auszuleuchten.

Der Autor hat lange über dieses Bild in der Zeitung nachgedacht, bis er die Geschichte vom „Bauernopfer“ und dem unerbittlichen Wachtmeister Paul Grossenbacher dahinter fand.

Dieser Kriminalroman zeigt nicht nur die Kraft der Verführung in unserem Alltag und führt seine Leserschaft zu tragischen Um- und Einbrüchen in individuelle Lebensbereiche, in denen gesellschaftsfeindliche Taten gründen, sondern er entlarvt vor allem kriminelle Machenschaften von Personen, denen viel öffentliches Vertrauen entgegengebracht wird.

„Bauernopfer“ ist ein handlungsreicher und sehr spannender Roman, der auf beeindruckende Weise den manipulativen Aktionismus von Politikern, Amtsträgern und gewissen Medienschaffenden mit ihren geheimen Seilschaften und raffinierten Bezugsnetzen aufdeckt: Skrupellos werden Einzelschicksale für das Erreichen ihrer Ziele benutzt.

Hinter dem Spannungsaufbau und dem überraschenden Handlungsverlauf steht die bange Frage, wie weit Verschiebung von Realität durch politische Interessen und die Manipulation von Wahrnehmung durch Massenmedien in der sogenannten Demokratie möglich sind, und was denjenigen blüht, die diese Machenschaften erkennen oder sie gar bekämpfen wollen.

Mit seinem Roman „Bauernopfer“ ist Res Perrot der Wirklichkeit so dicht auf den Fersen, dass Fiktion und Realität, um sich weiterhin wirkungsvoll zu tarnen, gegenseitig überblenden …
Al’Leu