Liebe Unbekannte

von

Ungarn in den 1970er- und 80er-Jahren: Zeitgeschichte, die die Zeit vergessen hat. Einer der einflussreichsten ungarischen Gegenwartsautoren zeichnet das Porträt einer Generation.
Tamás Krizsán, Ich-Erzähler, ist in der sogenannten „Ära Kádár“, der despektierlich „Gulaschkommunismus“ genannten Epoche, aufgewachsen. Sich selbst im Hintergrund haltend, erweckt er im Rückblick die Menschen, die ihn damals umgaben, deren Schicksale und Geschichten zum Leben. Da ist zum Beispiel Emma, Krizsáns ewige Jugendliebe, die ihr Leben lang von einer gruseligen Kindergeschichte verfolgt wird. Oder ihr Großvater, der die königliche Bibliothek von Buda leitet, in der Krizsán in seiner Studienzeit arbeitet: Dort tummelt sich eine bunte Schar regimetreuer Professoren und aufrührerischer Studenten, da brodelt es, da formieren sich jene Bewegungen, die 1989 auch in Ungarn zum Ende des Sozialismus beitragen sollen.
„Liebe Unbekannte“ ist ein Entwicklungs- und Initiationsroman, ein Buch über die Donau, vor allem aber ein großer Generationsroman: das individuelle Stimmungszeugnis einer Zeit des Umbruchs.

— „Kemény ist einer der Besten seiner Generation. Ich lese ihn seit seinem Debüt und schätze seine feine und enigmatische Kunst sehr. ‚Liebe Unbekannte‘ ist ein wichtiges Buch seiner Laufbahn. Wie immer in der Kunst von Kemény gibt es in diesem Roman etwas schwer Fassbares, Spannendes, Geheimnisvolles.“ (Péter Esterházy)