Lieben und Verzeihen

von

Maria ging zur Waschschüssel und goss Wasser hinein.
Georg blieb draußen vor der Türe stehen.
Nachdem sich Maria gewaschen hatte, legte sie sich ins Bett und zog die Bettdecke über ihren Kopf. Sie bekam kaum Luft.
Als Georg in das Schlafzimmer trat, bekam er einen Schreck. Wo ist Maria? Instinktiv zog er beide Bettdecken zurück. Maria erschrak. Georgs Blick fixierte sich eine gefühlte Ewigkeit auf die knapp angezogene Maria. So eine schöne, unberührt aussehende Jungfrau hatte er noch nie gesehen.
Im ersten Augenblick hätte Georg am liebsten seinen Anstand beinahe verloren und wäre zu Maria ins Bett gesprungen. Er hätte sie liebkost und leidenschaftlich geküsst. In seiner Fantasie hätte er Marias Busen angefasst und sich mit ihr eng umschlungen alles Weitere geschehen lassen. Georg hatte sich im Griff. Wenn er jetzt seinen Trieben keinen Einhalt gebieten könnte, dann würde er Maria für immer verlieren.
So drehte sich Georg um zur Zimmertüre und sagte Entschuldigung, ich dachte du bist gar nicht im Zimmer.
Maria deckte sich schleunigst wieder zu und sagte etwas gehemmt, bitte ziehe meine Bettdecke nie mehr so unsanft von mir weg. Ich bin auf den Tod erschrocken.
Behutsam antwortete Georg, es tut mir sehr leid Maria, ich wollte dich nicht so erschrecken. Ich wasche mich jetzt auch noch und dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Beide lagen nun mucksmäuschenstill in ihren Betten. Maria konnte noch nicht einschlafen. Sie traute sich nicht Georg eine Frage zu stellen. Sollte sie das Risiko eingehen und Georg ansprechen. Sie wollte ihn fragen, ob er sich vorstellen könnte sie zu heiraten.
Nein, sagte sie sich, so eine plumpe Frage darf ich ihm nicht stellen.
Georg ging es ebenso. Er wollte Maria am liebsten kühn und voller Mut fragen, ob sie seine Frau werden will. Beide verhielten sich zimperlich. Ein Wagnis für beide.
Es wäre so einfach gewesen den anderen einfach zu fragen. Aber keiner von beiden traute sich.
Georg konnte sich vor Aufregung