Lilienthal oder die Entzauberung des Himmels

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Der Roman Lilienthal oder die Entzauberung des Himmels spielt in zwei Zeitebenen:
1813:
In Lilienthal möchten sich die Mitglieder der Vereinigten Astronomischen Gesellschaft im Hause des Amtmannes Schroeters treffen. Es sind sehr unruhige Zeiten. Die französische Besatzung geht zu Ende. Preußische und Russische Truppen stehen in unmittelbarer Nähe. Die geladenen Teilnehmer, berühmte Astronomen, befassen sich in Gedanken und Gesprächen mit unterschiedlichen Theorien über Mond, Venus, Sonne und Kometen. Man steht am Scheidepunkt zwischen wissenschaftlichem Forschen und der noch immer vorhandenen Verklärung des Himmels.
Heute:
In Rehbach, einem Ortsteil von Michelstadt, lädt ein wohlhabender Geschäftsmann einige Freunde zu seiner alljährlichen Osterfeier ein. Unter den Gästen befindet sich auch Hans Nodel, von allen nur Charly genannt. Er ist ein eigenwilliger, etwas verschrobener Kauz. Hauptberuflich arbeitet er bei der ESOC (Europäischen Raumflugkontrollzentrum für Satelliten) in Darmstadt. In Erinnerung an seinen Großvater, der ihn als Kind in die Astronomie einführte, möchte er für sich den ehemaligen Zauber der Sterne zurückgewinnen. Er beginnt ein Buch zu schreiben. Es soll zu einer Zeit spielen, als der Kosmos noch nicht bis in seine tiefsten Tiefen bekannt war.
Auf der Osterfeier begegnet Hans der Modeschöpferin Hethe. Zwischen beiden entwickelt sich eine Romanze, bei der Charly sein Wissen über den Sternenhimmel gewinnend einsetzen möchte – nicht immer mit Erfolg.