Limbus Preziosen

Essay

von

Hedvig aus ‚Die Wildente‘, Hedda Gabler, Nora, Hilde aus ‚Baumeister Solness‘, Helene aus ‚Gespenster‘ – Henrik Ibsens Frauengestalten beeindrucken. Dabei gab Ibsen an, er wisse nicht, was die Sache der Frau sei; für ihn sei es vielmehr eine Sache des Menschen. Worauf also gründeten sich sein Interesse an Frauenbiografien und dieses Einfühlungsvermögen, was soziale Zwänge und Gesellschaftslügen angeht?
Gunna Wendt nähert sich Henrik Ibsen (1828–1906) von der weiblichen Seite, verfolgt in ihrer literarischen Biografie die Spuren der Frauen, die Ibsen prägten – seine Mutter, seine Schwester Hedvig, seine Jugendliebe, seine Ehefrau, seine Musen –, und breitet sein Leben von der Apothekerlehre über literarische Anfänge bis zu beginnendem Ruhm und freiwilligem Exil in Italien und Deutschland aus.
Schon zu Lebzeiten faszinierte Henrik Ibsen die Ibsen-Jugend, in der sich Lou Andreas-Salomé und Franziska zu Reventlow wiederfanden, und er vermag bis heute in seinen Bann zu ziehen …