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und andere schauerliche Harzsagen

Eine der ältesten Textsorten der erzählenden Literatur ist die Sage. Im deutschsprachigen Raum gehören die Harzsagen, die im rauen Mittelgebirge zwischen Goslar und Quedlinburg erzählt und aufgezeichnet wurden, zu den bekanntesten. Die Landschaft des Harzes
mit ihren tiefeingeschnittenen Tälern, Höhlen, Klippen und langgezogenen Wäldern regte seit jeher die Gemüter an. Rätselhafte Wesen wie Quarge, Lorke, Schwarzkünstler, Wassermänner oder Nickelmänner treiben ihr Unwesen und machen den Menschen zu schaffen. Oftmals endet deren Schicksal schrecklich. Bündnisse mit dem Teufel kosten so manchen das Leben oder die Seele, wie in der Sage mit den Butterhexen oder Der dem Teufel vermachte Junge.
Im zweiten Band der Walpurgis-Reihe werden Beispiele aus den sechs beliebtesten Themenkreisen der Harzsagen wiedergegeben: Hexen und Teufel, Prinzessinnen und Könige, Räuber und Burgen, Hübich und Zwerge, Köhler, Venediger und Schätze.
In einer fiktiven Vorgeschichte begibt sich der Herausgeber dieses Bandes selbst mit einigen sachkundigen Personen aus Wernigerode tief in den Harz hinein, um die verschollenen Seiten einer alten Walpurgissage aufzuspüren. In der Nacht des Blutmondes kommt es dann zur entscheidenden Kraftprobe mit dem Übernatürlichen, das sich wie in den meisten Harzsagen nicht mit gesundem Menschenverstand erklären lässt.