„Nirgendwo auf der Welt scheint die Sonne so schön wie zu Hause!“
Dieser Satz hat mich viele Jahre auf meinem Lebensweg begleitet, ist zeitweilig in Vergessenheit geraten, um irgendwann mit doppelter Vehemenz wieder aufzutauchen, bei irgendeinem freudigen Anlass oder in wehmütiger Trauer um ein unwiederbringlich Vergangenes. Es ist wie die Flucht in eine Erinnerung, die alles in helle und freundliche Farben taucht, obwohl das Leben auf einem Bauernhof recht beschwerlich sein konnte. Und in der Zeit des Zweiten Weltkriegs war dieses Leben alles andere als schön und sorglos. Aber im Laufe der Jahre kommt man zu der Erkenntnis, dass auch die Erinnerung sich verändert: Sie löscht nichts, sie beschönigt nichts, aber die schrecklichen Erlebnisse verlieren an Bedeutung, denn sie versinken immer tiefer im Meer des Vergessens oder – des Verdrängens. Was bleibt und an der Oberfläche schwimmt, ist die Allgegenwart einer wunderschönen Kindheit, die mir eben diese gnädige Erinnerung lebhaft bewahrt hat und die mich bis in die Gegenwart „an den schönsten Sonnenschein der Welt“ glauben lässt!
Ich möchte, dass auch die junge Generation teilhat an diesen Erinnerungen, das ist der Grund, weshalb ich sie niederschreibe. Ich antworte damit auf die schon so oft gestellte Frage: Wie war das damals? Und meinen lieben Geschwistern erhalte ich einen Rückblick für besinnliche Stunden, in denen es heißt: Weißt du noch.?
Meine Schreibweise ist die meines Sprechens: sie ist urwüchsig wie unsere Heimat, wie das dörfliche Leben, wie die Menschen und ihre Sprache.
Maria Schotsch, geb. Henning
- Veröffentlicht am Montag 20. Juli 2015 von Schiller Verlag
- ISBN: 9783944529516
- 285 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Geschichte, Sachbücher