Paul Schusters Kleinsommersberg am Fuße der Karpaten ist ein Sachsendorf, das es nicht gibt. Doch in diesem Werk Paul Schusters tut sich uns diese kleine Welt auf, die märchenhaft und höchst realistisch alles birgt und alles zeigt, was die Deutschen in Siebenbürgen in 800 Jahren aus ihrem Leben
gemacht haben.
Fünf Liter Zuika ist ein Märchen, wenn dieses Märchen auch von sehr einfachen und alltäglichen Dingen zu erzählen scheint. Der Erste Weltkrieg ist vorbei. Ohne sich vom Fleck gerührt zu haben, findet man sich nicht mehr in Ungarn und ist nicht mehr Untertan der Doppelmonarchie, sondern des rumänischen Königs Ferdinand. ‚Ansonsten hat sich nicht viel geändert; das Wetter bleibt Wetter, auch an den Jahreszeiten merkt man nichts von der neuen Obrigkeit‘.
Der 1930 in Siebenbürgen geborene Paul Schuster wanderte 1972 nach Berlin aus und arbeitete dort bis zu seinem Tode am 5. Mai 2004 an seiner ‚Zuika‘ weiter. Die erste Ausgabe dieses Buches erschien 1967 in Bukarest, ein Jahr später verlegte es der Grazer Verlag Styria, noch ein Mal wurde das Buch 1975 in Berlin (edition der 2) veröffentlicht. Der Autor begleitet seine Siebenbürger Sachsen bis in die Mitte des Zweiten Weltkrieges, bis zu dem Eintritt der wehrfähigen sächsischen Männer in die Waffen-SS Ende 1943. Man will hoffen, daß diesem Buch, das sich fesselnd liest, bewegt und zum Lachen bringt, das wunderbar geschrieben ist, das den besonderen Geist der ‚österreichischen‘ Sprache mit dem Einfluß von vielen Sprachen und Kulturen in sich birgt, endlich die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt wird.(Olga Martynova)
- Veröffentlicht am Freitag 20. Februar 2015 von Schiller Verlag
- ISBN: 9783941271142
- 697 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Historische Romane