„Ich sage Betina González eine große Zukunft voraus.“ José Saramago
„Einen Moment lang hätte man annehmen können, die hochtrabende Art meines Vaters diene einer Sache, doch wenn mein Vater im Leben für irgendetwas kämpfte, dann nur für sich selbst.“
Nach allen Regeln der Kunst hat sich Fabio Gemelli durchs Leben gemogelt – als mittelmäßiger Bildhauer, untreuer Ehemann und schlechter Vater. Etliche Jahre nach seinem Tod stößt seine Tochter Claudia zufällig auf eine seiner Skulpturen, die er offenbar einer ehemaligen Geliebten vermacht hat. Neugierig geworden, beginnt Claudia, die Lebensgeschichte ihres Vaters zu rekonstruieren. Sie nimmt Kontakt mit weiteren Geliebten auf, um mehr über ihn zu erfahren. Doch jede der Frauen hat ihre eigene Wahrheit. Elegant und voller Poesie erzählt González von der Suche einer Tochter nach ihrem Vater, bei der so manches „Wunschbild“ auf der Strecke bleibt. Ihr Roman ist aber nicht zuletzt auch als kritische Parabel auf Argentinien zu lesen, das nach Größe strebt und an seinen Untugenden scheitert.
- Veröffentlicht am Freitag 19. März 2010 von Hoffmann und Campe
- ISBN: 9783455401561
- 208 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur