Lokale Symmetrien und Wirklichkeit

Eine naturphilosophische Studie über Eichtheorien und Strukturenrealismus

von

In der Debatte um den wissenschaftlichen Realismus gewinnt zunehmend der Strukturenrealismus – dessen Auffassung zufolge der Realgehalt wissenschaftlicher Theorien in deren mathematisch-logischer Struktur liegt – an Bedeutung. Die vorliegende Arbeit untersucht diese These anhand der in unserer fundamentalen Physik bedeutsamsten Klasse von Theorien, den Eichtheorien, die durch spezielle lokale Symmetriestrukturen gekennzeichnet sind.
Die Arbeit bietet dem Leser in ihren ersten Kapiteln einen Einstieg in die zentralen Themen Symmetrien, wissenschaftlicher Realismus und Eichtheorien. In den im Mittelteil durchgeführten Analysen werden Quanten- und Gravitations-Eichtheorien in konzeptioneller Hinsicht – vor allem bezüglich der zugrundeliegenden Prinzipien – und ontologischer Hinsicht – mit Blick auf die Unterbestimmtheit der Entitäten und verschiedener Lokalitätsannahmen – im Detail untersucht. Resultierend ergibt sich eine Stützung des Strukturenrealismus, jedoch nicht in dessen radikaler ontischer Variante, sondern in der moderateren epistemischen oder allenfalls intermediären Spielart, bei der sowohl Strukturen als auch deren Träger existieren, wobei letzterer jedoch amorph und und mithin epistemisch unverfügbar ist.