Lotosblüten

Novelle

von

Die Schriftstellerin Engelborg Gerstenberg erzählt in der Novelle „Lotosblüten“ mit großer Eindringlichkeit über die Umstände und Folgen der pränatalen Geburtsphase.
Es ist ihr Thema; die Autorin stellt fast einzigartig dar, wie durch die Geburt ein Kind in die Welt „gegeben“ werden muss.
Wie es losgelassen wird, weil der Schmerz, der schier unerträglich erscheint, weder von der Gebärenden noch von dem Kind ausgehalten werden will.
Im engen Wechsel mit dieser Erfahrung erzählt sie von der Geburt ihres zweiten Kindes, das sie der Welt nicht geben oder schenken will, weil sie meint, es über die Geburt hinaus behüten und schützen zu müssen. Sie klammert es auch nach der Geburt an sich und hält es fest, bis es sich als erwachsener Mensch selbst abnabelt.
Der Vorgang der Geburt wird durch menschliches Verhalten, Erfahrung und Wissen unterschiedlich gedeutet und besetzt. Aber dem Menschen zeichnet die Evolution ihren eigenen Weg vor. Sie bestimmt das Leben dem Grunde nach klar, deutlich und zwingend, wie der Tod.
Die „Lotosblüten“ erzählen von der Natürlichkeit des Werdens und Vergehens, der wir Menschen uns „natürlich“ im Wege stellen. Wir wollen die selbstverständlichen Dinge nicht hinnehmenm, weil wir nicht wissen, wie wir mit dem daraus wachsenden Unbekannten „leben“ sollen.