Luftpost zwischen Tag und Nacht

von

Lili Robinson, 35 Jahre alt, finanziell unabhängig durch eine kleine Erbschaft ihres Großvaters, mietet ein möbliertes Haus in einer Kleinstadt, um dort Geschichten zu schreiben und diese zu illustrieren. Der Besitzer des Hauses befindet sich für ein Jahr in Amerika.
Nachdem sie sich häuslich eingerichtet hat, beginnt sie mit ihrer Arbeit. Schon nach kurzer Zeit stellt sie fest, dass sie nicht allein im Haus ist. Jemand Fremdes hat mit einem roten Stift auf ihr Papier geschrieben. Lili durchsucht das Haus, findet aber niemanden und glaubt an die Anwesenheit eines Geistes.

Professor Rufus Wittgenstein jun., der in seinem Haus an einem Fachbuch für Chemie arbeitet, wird mit der Situation konfrontiert, dass eine junge Frau sein Haus bezieht, ohne dass er etwas dagegen tun kann. Die Frau erscheint ihm wie ein Hologramm, mit dem es jedoch für ihn keine haptische oder akustische Möglichkeit der Kommunikation gibt. Offensichtlich nimmt sie ihn überhaupt nicht wahr. Er kann sogar durch sie hindurch laufen. Lediglich ein blauer Briefblock, den sie zum Schreiben benutzt, erscheint real in Rufus‘ Welt. Er nutzt die Gelegenheit, sich ihr darauf mitzuteilen.

Nach einer anfänglichen Phase der Verwirrung, in der beide darauf bestehen, das alleinige Recht zum Bewohnen des Hauses zu haben, beginnen Lili und Rufus einen schriftlichen Dialog in blauer und roter Schrift auf besagtem Luftpostpapier. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wie es zu ihrem unerklärlichen Phänomen kommen konnte.