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Wie kaum ein anderer Gegenwartsautor ist Andre Rudolph der Dichter der scheinbaren Gegensätze, von Pathos und Ironie, von echtem, tiefem Witz und echter, tiefer Klage. Auch in seinem dritten Gedichtband fi ndet sich bei aller Lust zum Beschreiten neuer Pfade ein strenger Formwille, der dabei nie gezwungen,
eher rauschhaft wirkt. Es ist ein zersplitternder, epischer, konfessioneller Gesang. Ein breiter barocker Teppich, dessen Vollendung gleichzeitig gelingt und scheitert, scheitern muss, weil es das homerische >Großesowohl/als auch< weiterhin und unerschütterlich, dass Dichtung lieben, trauern, singen kann. Andre Rudolph (1975, Warschau) wuchs in Leipzig auf. Studium der Germanistik, Philosophie und Slawistik. Er lebt als freier Autor und Übersetzer aus dem Englischen und Polnischen in Leipzig. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. Lyrik von Jetzt 2, Neubuch, Sinn und Form, Bella triste. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Lyrikpreis Meran 2010, der kranichsteiner literatur-Förderpreis 2010 und der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2011.