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„Madame Bovary“ ist wohl einer der bekanntesten Frauenromane überhaupt und hat eine Unzahl Nachfolger gefunden. Umso erstaunlicher ist es, das es sich um ein Erstlingsroman handelt. Flaubert schrieb seit seiner Jugend unermüdlich. Dennoch dauerte es bis 1856, als endlich sein erstes gedrucktes Werk im Feuilleton der „Revue de Paris“ erschien. Eben die 1851 begonnene „Madame Bovary“. Der Roman wurde zum Skandal und trug sowohl Flaubert wie auch der Zeitung einen Prozess wegen Verstoßes gegen die Sitten ein. Der Prozess endete mit Freispruch und trug wesentlich zum Verkaufserfolg der 1857 erscheinenden Buchversion bei.
Die Handlung beruht auf einem Zeitungsbericht aus dem Journal de Rouen von 1848 über den Suizid der Arztgattin Delphine Delamare aus Ry bei Rouen. Nach der Heirat mit einem Dorfarzt wird eine Pächterstochter rasch unzufrieden mit dem Leben an der Seite ihres, sie zwar liebenden, aber biederen Mannes. Sie erträumt sich ein Leben in Leidenschaft und Luxus. Sie geht zwei Liebschaften ein und kauft mit geliehenem Geld Luxusgüter, wird aber immer wieder eingeholt von der Trivialität und Enge ihrer realen Verhältnisse, bis sie schließlich von Schulden erdrückt Selbsttötung begeht. Flaubert identifiziert sich mit der romantischen Idealistin Emma Bovary die an einer von Opportunisten und Materialisten geprägten Welt scheitert.
Gelesen hat die Geschichte Verena Wolfien, die für uns einige der schönsten Fontane Frauenromane eingelesen hat.
- Veröffentlicht am Sonntag 8. Dezember 2024 von HörGut! Verlag
- ISBN: 9783864491399
- 915 Seiten
- Genre: Belletristik, Hauptwerk vor 1945