Malawi – Menschen und Mauern

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Eine Publikation anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der schaelpic photokunstbar Köln vom 21.7. – 31.8.2018. Das Fotobuch und die Ausstellung gehen zurück auf einen zweijährigen Aufenthalt Kris Heides in Malawi, einem wenig bekannteren Land Südostafrikas. Während die Künstlerin 2014/2015 in Malawi lebte, wurde das Land von der Weltbank als eines der ärmsten Länder der Erde eingestuft. Diese Problematik wird spürbar in manchen Bildern, steht aber nicht im Zentrum der Darstellung. Armuts-Voyeurismus hilft nicht und ein Fokus auf diesen Blickwinkel entspricht auch nicht dem Lebensgefühl der Menschen des Landes. Vielmehr richtete sie ihren Blick auf charakteristische Situationen des Alltagslebens und ihr städtisches Umfeld. Fotografieren war nicht immer einfach in Malawi. Aus Zeiten der Diktatur Kamuzu Bandas von 1964 bis 1994 stammt das Verbot, die Märkte zu fotografieren. Da es immer noch nicht gern gesehen wird, musste die Autorin das Einverständnis der Standinhaber und abgebildeten Personen einholen. Der Schwerpunkt von Buch und Ausstellung wird auf das Thema Menschen und Mauern gelegt. Dieses Konzept soll den Betrachter intuitiv an Probleme Malawis heranführen, aber auch den Blick erweitern auf weltweite Phänomene von Ausgrenzung, die wieder gesellschaftsfähig werden. Die Darstellung der Malawier, die sich in ihren Berufen natürlich und selbstbewusst als komplexe Persönlichkeiten präsentieren, hat die unvergessenen Arbeiten August Sanders zum Vorbild. Die abgebildeten Mauern kennzeichnen das städtische Leben. Sie verweisen in ihrer Vielfalt auf große soziale Unterschiede und Ungerechtigkeiten, deren Ursprung im Kolonialismus liegt.