Maledizione, der Fluch

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In die innige Geschwisterliebe mischt sich ein Gift aus Neid und Eifersucht. Die Gier nach Macht und Anerkennung gebiert den Hass. Der Weg der litau­ischen Zwillingsschwestern Alma und Irena Buzaite auf die Bühnen der Opernwelt – für die eine führt er geradewegs zum umjubelten Star mit glänzender Zukunft, die andere steht als Chorsängerin nur in der zweiten Reihe. Dabei ist sie doch genauso hübsch, singt fast genauso gut wie die Schwester. »Wenn ich nicht wäre, hättest du deine Chance«.
Dann ein tragischer Unfall. Unfall? Hin­einschlüpfen in die Identität der anderen, sich einlassen auf Männer, die sie manipuliert und die sie manipulieren. Ob in Savonlinna vor der Kulisse des Opern­festivals auf der Burg Olavinlinna, in Helsinki an der Nationaloper, in Malmö am renommierten Musiktheater – die Saat der bösen Wünsche geht auf. Und wie bei Macbeth erzwingt eine böse Tat die nächste. Es bleibt nicht bei einer Toten. Wie in Verdis Rigoletto liegt über allem ein Fluch – Maledizione. Wer ist Opfer, wer Tä­ter? Nicht nur dem gedungenen Auftragskiller mit künstlerischer Ader ist nicht zu trauen.
Der Autor Ulf Persson ist Schwede und im Hinblick auf Theater und Oper Freund und Ken­ner der Materie. Er ist tä­tig als freier Autor, Schriftsteller und auch Verleger. Neben Schweden hat Persson ein festes Standbein in Finnland.