Die zeitlose Thematik des alten und Neuen Testaments wird von Schriftstellern und bildenden Künstlern immer wieder zum Anlass genommen, ihr Bild von der zeit zu formulieren. In besonders nachdrücklicher Weise ist dies Moritz Götze gelungen, der für das Museum Junge Kunst 6 Glasmalerein zum Thema Endgericht schuf. Er bezog sich dabei auf eines der 3 Chorfenster von St.Marien in Frankfurt(Oder), das nicht zuletzt durch die Vielzahl von Scheiben, die der Legende vom Antichristen gewidmet ist. kunsthistorische Einmaligkeit besitzt. Doch es ging bei unseren Glasmalerein nicht darum, Gott zu loben und zu preisen oder vor falschen Göttern zu warnen. Vielmehr musste die Legende künstlerisch hinterfragt und aus der Sicht des 21.Jahrhunderts interpretiert werden. Doch beim Betrachten der mittelalterlichen Fenster erkennt man, die Methoden der Verführung von einst sind aktueller den je. Denn es waren uns sind Schönheit, Macht und Geld einerseits, ebenso wie List, Tücke und angst anderseits, um die sich damals wie heute alles dreht. Dennoch unterscheidet sich der Mann im Nadelstreifenanzug von Götze in wesentlichem Maße von seinem mittelalterlichen Vorgänger, hat er doch eine völlig andere Stellung in der Welt inne, worauf die Gestaltungsdramaturgie von Moritz Götze eine sehr differenzierte Antwort gibt (Prof.Dr. Rieger-Jähner).
- Veröffentlicht am Dienstag 5. Mai 2009 von Hasenverlag
- ISBN: 9783939468417
- 32 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Kunst, Literatur, Sachbücher