Manchmal rot

Roman

von

„Ich habe gerade erst angefangen, jemand zu sein.“

Es ist ein Kurzschluss, der zwei Lebenswelten, die sich sonst kaum berühren, aufeinanderprallen lässt: die eines erfolgsverwöhnten Anwalts und die seiner illegal beschäftigten Putzfrau. Was dann passiert, bedeutet für beide den völligen Verlust von Selbstverständlichkeiten.

Für ihn läuft alles prächtig, er steht vor dem ganz großen Deal. Zwar muss er vorher den Seniorchef seiner Kanzlei ausbooten und nebenbei ein üppiges Schwarzgeldkonto in der Schweiz auflösen, aber auch das wird er in den Griff bekommen.
Seine Putzfrau lernt er nur kennen, weil sie in seiner Wohnung von der Leiter fällt. Als sie im Krankenhaus erwacht, kann sie sich weder an ihren Namen erinnern, noch ihn schreiben. Während sie ungläubig der Frau, die sie einmal gewesen sein soll, nachforscht, erfindet sie sich neu. Dabei entwickelt sie ein Selbstbewusstsein, das ihn zunehmend fasziniert und verunsichert.
Eva Baronsky erzählt in diesem modernen Märchen so warmherzig wie erstaunlich von zweien, denen alle Gewissheiten abhandenkommen und die uns fragen lassen: Wer wäre man, wenn man nicht zu wissen glaubte, wer man ist?