Marck 2011-2016

Ausbruch - Outbreak

von

Marcks Videokunst ist nicht zu trennen von ihren Abspielgeräten und den Installationen, die sie bergen. Damit steht er in einer Tradition, die mit Wolf Vostell, Martial Raysse und vor allem June Paik in den Sechzigern beginnt. Marck überbietet seine Vorgänger, indem er die Grenzen von Video und Installation verwischt. Bei seinen Wasser-Arbeiten, in denen sich im Video eine Frau innerhalb eines Behälters bewegt, ist eine identische, reale Begrenzung auf dem Monitor angebracht. Im Zwischenraum zwischen der obersten Ebene des Monitors und der Beleuchtungsebene ist ein weiterer Teil dieser realen Begrenzung angebracht. Weil alle drei – die Begrenzung auf dem Monitor, diejenige im Zwischenraum sowie die verfilmte – deckungsgleich sind, verschwimmt für den Betrachter, was Realität und was Film ist. So täuscht Marck unsere Sinneswahrnehmung und lässt uns da, wo echtes Objekt ist, Film wahrnehmen. Marcks Werke stellen damit Fragen zum Wesen von Abblid und Abgebildetem. Seit Magrittes „Ceci n’est pas une pipe“ wissen wir: Es ist keine Pfeife, es ist das Bild einer Pfeife. Bei Marck kehrt sich das um und man könnte mit Magritte sagen: „Mais, si, c’est une pipe!“, Und es ist doch eine Pfeife! Denn das, was wir für Video, was wir für Abbild halten, ist das reale Objekt. (Thomas Haemmerli)