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Roman

von

Die Geschichte einer Walverwandtschaft

Mariella fährt mit ihrer Mutter Coco und ihrem Vater Tony nach Südfrankreich ans Mittelmeer. Tony ist ein rastloser Medienmogul, der Seefahrergeschichten liebt, allen voran Moby Dick. Wieder und wieder liest er Mariella, die er zärtlich Moby nennt, aus Melvilles Roman vor. Tonys Faszination für den Weißen Wal ist das Band, das ihn mit seiner Tochter verbindet – und das sich in diesem heißen Sommer, in dem Moby aus ihrer Kindheit heraustritt, lösen wird.
Gisela Stelly hat eine unvergessliche Geschichte über Wahl- und Walverwandtschaften geschrieben: heiter, schillernd und profund.

„Ich erkannte, dass die unerwartet pechschwarze Nacht im Zelt nicht Dunkelheit war, sondern etwas Hartes, Festes, gegen das ich stieß, ein Teil des unüberschaubar großen Wesens, das hier hauste.
Ich wagte zunächst keinen Schritt weg vom Einschlupfloch. Das dunkle Wesen erschien riesengroß, viel größer, als es von außen zu ahnen war. Ich weiß nicht, wie lange ich vor dem Teil ausharrte, das schwarz und hoch wie eine Wand aufragte, aber irgendwann rief ich nach Tony. Schließlich schrie ich fast seinen Namen. Da eilte er den Gang zwischen Zelt und Walwand entlang, packte meinen Arm, zerrte mich durch die Schneise hinter sich her, und dann stand ich vor ihm.
Das ist Moby Dick, flüsterte Tony.“