Martin Bartenstein

Grenzgänger zweier Welten

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Was treibt diesen Mann? Martin Bartenstein, der längstdienende österreichische Minister der letzten Jahrzehnte, ist gleichzeitig ein überdurchschnittlich erfolgreicher Industrieller. Spannend ist daher die Frage: Wie funktioniert ein Grenzgänger zwischen den so unterschiedlichen Welten von Politik und Wirtschaft? Zwischen dem sozial Wünschenswerten und dem ökonomisch Möglichen? Als Politiker war er von seiner Partei abhängig, als Person gleichzeitig wirtschaftlich unabhängig. Heute ist Bartenstein auch ein Grenzgänger innerhalb seiner Partei. Er gehört der sogenannten Viererbande an, einer inzwischen verfemten Minderheit innerhalb der ÖVP, der Gruppe rund um Wolfgang Schüssel. Bartenstein ist aber auch Grenzgänger zwischen der Vergangenheit – in der er mehr als jeder andere Politiker um die schwierigsten Reformen gekämpft hat – und einer krisenumwölkten Zukunft, der er mit großer Sorge entgegenblickt.
Der renommierte Journalist Andreas Unterberger hat jahrelang die politische Lage beobachtet und analysiert. Der intime Kenner jener Epoche beschreibt Bartensteins Wirken in kritischer
Distanz.