Matthew Barneys Cremaster Cycle

Narration – Landschaft – Skulptur

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Matthew Barneys Cremaster Cycle wurde bislang meist hinsichtlich der Gender- und Körperthematiken diskutiert. Die Analyse der filmischen Narration rückt nun neue Facetten in den Mittelpunkt: Narrative und ikonografische Funktionen der Landschaft, Aspekte des Skulpturalen sowie die Werkinszenierung werden erstmals umfassend untersucht. Matthew Barney gilt als einer der Künstlerstars der 1990er Jahre, dem spätestens 2002 mit seinem multimedialen Werk The Cremaster Cycle der weltweite Durchbruch gelang. In insgesamt fünf Filmen von über sechs Stunden Spielzeit sowie mit zahlreichen Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen schuf Barney eine geradezu märchenhafte Bildwelt, die in den renommiertesten Museen der Welt zu sehen war, z. B. im Guggenheim Museum in New York, im Museum Ludwig in Köln und im Musée d’art Moderne in Paris. Stehen in den bisherigen Untersuchungen meist Gender- und Körperthematiken im Vordergrund, so richtet Eva Wruck nun den Blick auf das filmische und skulpturale Material sowie auf das sorgsam inszenierte Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile im musealen Ausstellungsraum. So gelingt es ihr anhand der Kategorie des Pittoresken die produktions- und rezeptionsästhetischen Charakteristika des Werkes herauszuarbeiten und vorherige Lesarten durch die neuen Analysekategorien der Narration, Landschaft und Skulptur zu ergänzen.