Mediengeschichte des Films / Mediale Mobilmachung I

Das Dritte Reich und der Film

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Mediale Mobilmachung meint weit mehr als die filmische Veranschaulichung einer ideologischen Botschaft. Sie verlangt, „zu elementaren Konfliktstellungen zu kommen, die mit den natürlichen Sinnen, den Augen und Ohren, ohne komplizierte Denkprozesse aufgenommen, das heißt unmittelbar erlebt werden können“ (J. Goebbels 14./15.2.1941). Wir würden dies heute – mit unserem Medien-Schreckensmann Jean Baudrillard – die mediale „Liquidierung aller Referentiale“ nennen.
Die kritische Diskussion der These, dass im Dritten Reich ein vergleichbares Unternehmen vorerprobt wurde, kann nur dann gelingen, wenn beachtet wird, dass die Realität des Films im Dritten Reich neben dem Spielfilm den Dokumentarfilm, die Wochenschau, den Kulturfilm, den Unterrichtsfilm, den Werbefilm sowie den Trickfilm einschloss. Insofern kommt es den Beiträgern des Bandes darauf an, die hier jeweils verfolgten Strategien einer filmischen Realitätstransformation zu erhellen, um daraus dann die Konturen einer das Zusammenwirken dieser Filmangebote regulierenden Programmästhetik abzuleiten.