Mehr Massel als Brassel

Endlich Masematte verstehen und einen toften Lenz hegen!

von

Marion Lohoff-Börger, geboren 1965, wohnt seit ihrem Studium in den achtziger Jahren in Münster und bekommt Heimweh, sobald sie die Stadtgrenzen verlässt. Wenn sie nicht klappernd mit ihren nostalgischen Schreibmaschinen Gedichte schreibt, findet man sie undercover Lyrik verkaufend auf Kreativmärkten oder in ihrem Schrebergarten, wo sie mit mehr oder weniger Erfolg ihre Matrelen verkallibort (Kartoffeln pflanzt). Mehr Massel als Brassel ist ihr erstes Buch im agenda Verlag und ihrer Faszination für die alte untergegangene Geheimsprache Masematte zu verdanken.
Auf vergnügliche Weise erfährt die Leserschaft, ob Münster jovel oder schofel ist und in einem nicht allzu ernst gemeinten Grundkurs Masematte, wie man sich standesgemäß in einer Katschemme (Kneipe) auszudrücken hat. Kurze humorvolle Texte erzählen, wie das Leben vom Kotens-Wuddi (Kinderwagen) bis zum Peigelscharrett (Leichenwagen) so spielt. Die Autorin rakawehlt (erzählt) mit viel Schmackes drei Märchen der Gebrüder Grimm und lässt es am Ende sogar hamel (sehr) weihnachten.
Gut gelaunt und mit viel Sprachwitz, aber manchmal mit nachdenklich stimmenden Anklängen, lässt Marion Lohoff-Börger ein unbedingt erhaltenswertes Sprachgut der Stadt Münster wiederaufleben. Sie wünscht ihrer Leserschaft „hamel Jontev“ (viel Spaß) beim Lesen und „dat Ihr euch auch ömmes hamel beömmeln tut“.