Die Gefängnisgedichte von Farkhonde Taghadossi spiegeln insbesondere die Erfahrung von Folter, Misshandlung, Vernichtung der politischen Gegner_innen in iranischen Gefängnissen wider, aber auch den Zusammenhalt der gefangenen Frauen und die liebevolle Unterstützung der im Gefängnis mit ihren Müttern eingesperrten Kinder. Eine besonders traumatische Erfahrung war das Massaker an politischen Häftlingen im Jahr 1988, als sie direkt miterleben musste, dass in wenigen Monaten mehrere tausend Gefangene hingerichtet wurden.
Dennoch drücken ihre Gedichte sowohl ungebrochenen Widerstandsgeist als auch Lebensfreude aus. So werden kleine Insekten, Vögel oder die Sonne als willkommene Lebensgefährten begrüßt – in einer Weise, die durchaus an die Briefe Rosa Luxemburgs aus dem Gefängnis erinnert.
Aus dem Gefängnis konnte sie nur ein Gedicht retten, das am Ende dieses Bandes auf Farsí abgedruckt ist. Die Zeichnungen haben Ahmad Barakizadeh und Vahid Nasseri für diese Veröffentlichung freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
- Veröffentlicht am Samstag 24. Oktober 2015 von Arbeitskreis Regionalgesch.
- ISBN: 9783930726264
- 117 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik