Mein endloses Schicksal

Erinnerungen an eine schwere Leidenszeit

von

Georgina (Gina) Novak Zaric kam 1959 in der Nähe der serbischen Kleinstadt Vrsac auf die Welt. Mit 12 Jahren emigrierte sie zusammen mit ihrer Schwester und den Eltern in die Schweiz. Die Erwartungen waren gross, hier ein besseres und erfülltes Leben zu finden. Doch es kam anders. Unter dem Druck ihrer eigenen Familie und ihrer serbischen Freunde musste sie sich zwei Mal einer Zwangsheirat unterziehen. Dabei verlor sie mit 18 Jahren ihre grosse Liebe. Die folgenden Jahre waren geprägt von Terror, Ausbeutung und Gewalt. 1991 flüchtete Gina Zaric zusammen mit ihren drei Kindern ein erstes Mal ins Frauenhaus. Die zweite Scheidung war vorprogrammiert. Gezeichnet von Demütigungen, seelischen und körperlichen Verletzungen, floh sie mit ihren Kindern ein zweites Mal ins Frauenhaus. Später lernte Gina Zaric wieder einen Mann aus Serbien kennen, der ihr viel Zuneigung und Liebe entgegenbrachte. Doch das war nur der Vorwand, denn wie Gina Zaric erst später erfuhr, wurden ihre beiden Söhne von diesem Mann sexuell missbraucht. Nach diesem schrecklichen Erlebnis verlor Gina Zaric vollends den Glauben an die Männer. Dazu kamen massive körperliche Beschwerden, die eine regel- mässige Arbeit verunmöglichten. Die Abhängigkeit von der Sozialhilfe war somit nur eine Frage der Zeit.