Mein Freund Stieg Larsson

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Stieg Larsson wurde am 10. Dezember 2004 in der Kapelle von Skogskyrkogarden im Süden Stockholms beerdigt. Die Kirche war zum Bersten gefüllt, seine Lebensgefährtin, seine Familie, seine Freunde, seine Kollegen, seine Weggefährten, Journalisten, alle waren gekommen, um Stieg Larssons Tod zu betrauern. Am Abend trennten sich ihre Wege, und jeder war fortan mit seiner Trauer allein.
Kurdo Baksi, Stieg Larssons bester Freund und langjähriger politischer Weggefährte, brauchte fünf Jahre, um den Verlust seines Freundes zu überwinden. Fünf Jahre, in denen er trauerte und miterlebte, wie Larsson plötzlich posthum zu einem der weltweit erfolgreichsten Schriftsteller der letzten Jahre avancierte. Fünf Jahre, in denen er wieder und wieder nach Stieg Larsson gefragt wurde. Wie er gewesen sei? Was ihm wichtig war? Wie er wohl mit all dem Ruhm und Erfolg umgegangen wäre?
Kurdo Baksi beschließt, ein Buch zu schreiben. Kein Buch über den Autor der Millennium-Trilogie, sondern ein Buch über seinen Freund Stieg Larsson. Über ihre erste Begegnung im Jahr 1992, über den Beginn ihrer Freundschaft, über ihre gemeinsame Arbeit, ihren Kampf gegen rechts. Über Stieg Larssons Integrität, seine Unbeirrbarkeit, seine Arbeitswut und seine Genauigkeit. Über seine Kindheit und Jugend, über die Menschen, die ihm wichtig waren. Über sein immenses Wissen, seine beeindruckende politische Bildung, über seine Besessenheit, das Richtige zu tun. Über seinen Mut und seine Unerschrockenheit, über die Drohungen gegen ihn und die Angst, die Baksi immer wieder um seinen Freund hatte. Über Stieg Larssons Sturheit, seine Unfähigkeit, zu vergeben, seinen ungesunden Lebenswandel, seine schlechten Angewohnheiten. Über seine Romane, seine Inspiration, über Larssons Gewissheit, Bestseller geschrieben zu haben. Über den letzten Tag, den Anruf eines Expo-Mitarbeiters, dass es Larsson nicht gutgehe, er auf dem Weg ins Krankenhaus sei. Über Stieg Larssons letzte Worte im Krankenwagen. Über den Abschied von seinem toten Freund.