Mein letzter Flug

Roman einer Jugend unter Hitler in acht Erzählungen

von

„Wie tief hinab reicht das Erinnern?“ Eines der Lebensthemen von Franz
Fühmann war die literarische Vergegenwärtigung seiner Kindheit und Jugend, die
er im Nachhinein als „eine gute Erziehung zu Auschwitz“ bezeichnete. Einzelne Etappen dieser Zurichtung zum Nationalsozialismus hat er rückblickend in Erzählungen
festgehalten. Der von Uwe Wittstock herausgegebene Band löst diese Texte aus der
Reihenfolge ihrer Entstehung und ordnet sie nach den Entwicklungsstadien der kindlichen Hauptfigur. Es sind (bis auf das Schlussstück „Kameraden“) alles Ich-Erzählungen und sie lesen sich im Zusammenhang wie ein Erziehungsroman der schwarzen
Pädagogik, wie ein kleiner, finsterer Coming-of-age-Roman. Die Zusammenstellung
kann so zum 100. Geburtstag des Autors liefern, was zur Wirkung Fühmanns auf ein
großes Lesepublikum immer fehlte: einen gut lesbaren, anschaulichen, sprachlich
herausragenden, populären Roman.