„Mein lieber Moses …“

oder: "Laut denken mit dem Freunde" Kammerspiel um fiktive Schachplaudereien zwischen Lessing und Mendelssohn. Mit deren (weitgehend) eigenen Worten aus den Schriften der beiden in Szene gesetzt.

von

Die gleichaltrigen (Jahrgang 1729) Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing haben sich 1754 beim Schachspielen kennengelernt. Sie waren verwandte Seelen, haben ihre idealistischen und aufklärerischen Gedanken ebenso miteinander ausgetauscht wie ihre menschlichen Befindlichkeiten und die Sorgen, Nöte und Freuden des Alltags. Sie blieben ein Leben lang eng befreundet.Das Zwei-Personen-Stück „Mein lieber Moses.“ führt Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing zum fiktiven Gedankenaustausch beim Schach zusammen, so, wie das wohl im Laufe der Jahre häufig geschah. Sie spielten und redeten miteinander. Sie plauderten über alles, was sie bewegte. Über das Spielen und Dichten, über das Trinken, über das Menschlich-Allzumenschliche. Über Gott und die Welt, über Philosophie, Wissenschaft und Gesellschaft, über Freimaurerei und die Kunst, recht zu leben. Wie darf man sich das vorstellen?Natürlich ist nicht verbrieft, was Mendelssohn und Lessing wirklich geredet haben, aber so könnte es gewesen sein. In den Mund gelegt wurden ihnen (fast) durchgehend Originalzitate, die freilich nicht immer im direkten Dialog entstanden, vielmehr aus anderen Zusammenhängen in neue zu denken sind.