Meine Jugend in Chemnitz

Erinnerungen 1944-1960

von

In dem Buch unternimmt die Autorin eine Zeitreise vom Ende der 1940er Jahre, durch die 1950er Jahre aus den Augen eines Kindes bzw. einer Jugendlichen. Mit viel Detailtreue zeichnet sie ihr Heranwachsen nach. Karola Balzer-Joyce wurde in Aue/ Erzgeb. 1944 geboren. Doch bedingt durch den Beruf ihres Vaters, der als Ingenieur im Textilmaschinenbau im Exportgeschäft arbeitete, wuchs sie in Chemnitz auf. Im Buch erfahren wir, dass sie zuerst in Hilbersdorf und danach Altchemnitz gewohnt hat, wo sie die Ludwig-Richter-Schule, die Comenius Schule und danach Goethe Oberschule besuchte. Besonders den beginnenden poltischen Verwerfungen in der Schulzeit aber auch der ganz normale, unbeschwerte Alltag eines heranwachsenden Mädchen sind im Buch viele Passagen gewidmet. Thematisiert wird die Gängelei, mit der versucht wurde, die Menschen in das neue politisch-ideologische System einzubinden aber auch die Unbeschwertheit sich dem zu entziehen. In ihren Erinnerungen erzählt die Autorin einen interessanten Abschnitt deutscher Zeitgeschichte in den Fassetten ihrer Heimatstadt, aus den ersten Jahren des deutschen Arbeiter- und Bauernstaates bis die Familie 1960 in die BRD flüchtet. Karola Balzer-Joyce studierte dann Medizin, war mit einem irischen Farmer verheiratet und arbeitete dort als Landärztin. Seit 1984 lebt sie wieder in Deutschland und ist auf der Insel Fehmarn als Ärztin tätig, wo sie sich u. a. im dortigen Ernst-Ludwig-Kirchner-Kreis betätigt. Die Autorin veröffentlichte bereits ihre „Irischen Tagebuchbriefe“ sowie Gedichte in verschiedenen Anthologien.