Melbourne

oder Etwas Glut ist noch geblieben

von

Seit Eugen Roth seinen heiter-besinnlichen Versen mit dem Gedichtband «Ein Mensch» zu überwältigendem Erfolg verholfen hat, haben gereimte aphoristische Gedanken einen festen Platz in der deutschsprachigen Literatur. Und letztlich haben auch Spoken Word und Poetry Slam davon profitiert.

René Flum ist dieser Entwicklung auf seine Weise gefolgt. Er kleidet seine Spiel- und Ernstlust in Aphorismen und in Verse: das Kind wird nicht versteckt, es spielt – und wie.

Seine Verse sind kurz und kaum je ohne Pointe; sie sind nicht bloß witzig, schräg, tief- oder unsinnig – sie haben Witz und Geist: Esprit. Nichts und niemand bleibt verschont – auch er selbst nicht. Nichts ist zu klein, nichts zu groß, um nicht originell verpackt zu werden.

Auch für jene, die keine Verse mögen – hier sind solche, die glücklich machen, weil sie «alte Kleider» tragen: Reim, Metrum, Rhythmus, Bilder und alle rhetorischen Figuren.

Und weil sie Lyrik tiefer hängen, nämlich so hoch, dass sie nicht banal ist, aber von allen genossen werden kann.

René Flums erste Vers-Sammlung unter dem Titel «Grand Slam plus Roger» erscheint in fünf Bänden. Die im Frühjahr 2019 erscheinenden vier Bände sind nach dem Spielorten der Grand-Slam-Turniere benannt: Melbourne, Paris, London und New York. Der fünfte Band wird im Herbst unter dem Titel «Roger» erscheinen.

Die Illustrationen sind von Patric Sandri.