Memoiren eines alten Arschlochs

Max Goelz liest Memoiren eines alten Arschlochs von Roland Topor

von

„Memoiren eines alten Arschlochs“ – Endlich !

Mit den „Memoiren eines alten Arschlochs“ setzte Topor eine intelligente und höchst vergnügliche Autobiographien-Verarschung ins Werk, wie sie in Zeiten intelligenter, wenn auch selbstverliebter Autobiographien noch möglich war. Heute verarschen sich die Memoiren-Schreiberlinge mehr oder weniger unfreiwillig bereits selbst. Wie ließe sich etwa an den Machwerken eines Dieter Bohlen noch irgendetwas überzeichnen oder persiflieren? Wie ließe es sich glaubwürdig noch blöder sein, als sich der Meister der Kopfstimme und hirntoten Songtexte ohnehin gibt? Die Wirklichkeit mag Topors Pseudo-Memoiren eingeholt haben – sie sind und bleiben dennoch ein skurriles Paradestück.
Das französische Multitalent lässt insgesamt 382 Berühmtheiten, darunter Pablo Picasso, Albert Einstein, Cole Porter und Josef Stalin über seinen fiktiven Lebensweg stolpern und ist dabei so witzig wie Woody Allen.